Sehr geehrte Aktionärin
Sehr geehrter Aktionär
Die Komax Gruppe verzeichnete 2018 erneut ein kräftiges Wachstum – sowohl beim Bestellungseingang als auch beim Umsatz – und baute dadurch ihre führende Marktposition weiter aus. Um auch künftig zu wachsen und technologisch die Branche zu prägen, hat Komax stark investiert: in Forschung und Entwicklung, in die Digitalisierung sowie in mehrere Projekte zur Erweiterung der Kapazitäten. Die Umsetzung der Strategie 2017–2021 schreitet voran.
Wie in den vergangenen Jahren ist Komax auch 2018 stärker als der Markt gewachsen. Der Bestellungseingang nahm um 10.4% auf CHF 496.7 Millionen zu (2017: CHF 449.7 Millionen) und der Umsatz wuchs um 17.4% auf CHF 479.7 Millionen (2017: CHF 408.5 Millionen). Das Umsatzwachstum setzt sich aus einem sehr hohen internen Wachstum (+13.9%), dem akquisitorischen Wachstum (+1.7%) und dem positiven Fremdwährungseinfluss (+1.8%) zusammen. Das Wachstum blieb während des gesamten Jahres auf hohem Niveau. Der Bestellungseingang schwächte sich gegen Ende Jahr etwas ab und war deshalb in den ersten sechs Monaten höher (1. Halbjahr 2018: CHF 256.0 Millionen, 2. Halbjahr 2018: CHF 240.7 Millionen). Aufgrund des sehr hohen Auftragsbestands hatte dies keine Auswirkung auf den Umsatz; dieser war im zweiten Semester leicht höher (1. Halbjahr 2018: CHF 236.9 Millionen, 2. Halbjahr 2018: CHF 242.8 Millionen). Die Book-to-Bill-Ratio lag Ende 2018 bei 1.04.
Starkes Wachstum in allen Regionen
Komax profitierte 2018 erneut davon, über das breiteste Produktportfolio zu verfügen und ihren Kunden eine grosse Auswahl an Automatisierungslösungen entlang der Wertschöpfungskette bieten zu können. Dadurch resultierte in allen Regionen ein kräftiges Wachstum. Am deutlichsten war das Plus in Afrika (+49.8%), da sich der Trend des vergangenen Jahres fortsetzte: Verschiedene Kabelkonfektionäre bauten ihre Präsenz in Nordafrika aus, weil sie in Osteuropa zunehmend Mühe bekundeten, genügend Mitarbeitende für ihre Werke zu finden. Trotz dieser Verlagerung resultierte auch in Europa, der mit Abstand stärksten Region von Komax (Umsatzanteil: 44.7%), ein Wachstum von 3.0%. Stark zulegen konnte Komax auch in Nord-/Südamerika (+29.0%) und in Asien (+26.5%). Während sich in Asien das Wachstum der vergangenen Jahre fortsetzte, erholte sich Nord-/ Südamerika von der temporären Schwächephase von 2017 (–2.1%), als insbesondere in den USA die Investitionstätigkeit im ersten Halbjahr 2017 sehr tief gewesen war.
Steigende Profitabilität
Komax ist 2018 nicht nur kräftig gewachsen, sondern hat auch die Profitabilität deutlich gesteigert. Das betriebliche Ergebnis (EBIT) hat um 22.1% auf CHF 67.3 Millionen zugenommen (2017: CHF 55.1 Millionen) und die EBIT-Marge ist von 13.5% auf 14.0% gestiegen. Dieser Anstieg ist insofern bedeutend, als der Fremdwährungseinfluss wesentlich tiefer als im Vorjahr war. Während 2017 die EBIT-Marge aufgrund positiver Fremdwährungseinflüsse um 1.0 Prozentpunkte zugenommen hatte, waren es 2018 nur 0.2 Prozentpunkte. Im ersten Halbjahr 2018 war der Einfluss noch markant positiver (+1.3 Prozentpunkte).
Auch beim Gruppenergebnis nach Steuern (EAT) legte Komax zu. Es stieg um 23.0% auf CHF 51.8 Millionen (2017: CHF 42.1 Millionen). Dies obwohl Komax ein Finanzergebnis von CHF –5.2 Millionen verzeichnete (2017: CHF –0.8 Millionen). Gut die Hälfte dieses Ergebnisses sind unrealisierte Buchverluste auf Währungen von Schwellenländern (u.a. Brasilien, Türkei), in denen Komax produziert. Das unverwässerte Ergebnis pro Aktie erhöhte sich auf CHF 13.52 (2017: CHF 11.05).
Das finanzielle Fundament von Komax ist weiterhin sehr solide: Per 31. Dezember 2018 belief sich das Eigenkapital auf CHF 281.6 Millionen (2017: CHF 258.2 Millionen) und die Eigenkapitalquote lag bei 60.8% (2017: 62.3%). Der freie Cashflow betrug CHF –4.3 Millionen (2017: CHF –7.6 Millionen) und die Nettoverschuldung lag bei CHF 39.4 Millionen (2017: CHF 10.5 Millionen).
Zusätzliche Alleinstellungsmerkmale
Die Automobilindustrie, das wichtigste Marktsegment von Komax (Umsatzanteil: über 80%), befindet sich momentan im Umbruch. Dabei sind Themen wie Elektromobilität, autonomes Fahren und Digitalisierung für Komax eine Chance, sich zusätzliche Alleinstellungsmerkmale zu schaffen. Aus diesem Grund tätigt Komax momentan hohe Vorinvestitionen: 2018 wendete Komax CHF 41.1 Millionen (2017: CHF 36.7 Millionen) für Forschung und Entwicklung auf. Das entspricht 8.6% des Umsatzes und liegt innerhalb der strategischen Bandbreite von 8–9%. Um das sich abzeichnende Wachstum der kommenden Jahre bewältigen zu können, baut Komax ihre Kapazitäten an vier Produktions- und Entwicklungsstandorten aus – an je einem in der Schweiz und in Ungarn sowie an zwei in Deutschland. Die Bautätigkeiten an den vier Standorten laufen seit 2017 bzw. 2018 und werden schrittweise bis Ende 2019 abgeschlossen sein. Da es teilweise zu Verzögerungen kam, wurden gewisse für 2018 geplante Investitionen ins Jahr 2019 verschoben.
Mit den hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung verfolgt Komax das Ziel, dass ihre Kunden den Automatisierungsgrad bei der Kabelverarbeitung stetig steigern können. Unabhängig von der Anzahl produzierter Fahrzeuge pro Jahr spüren die Kunden starken Druck, die Automatisierung zu erhöhen. Wesentliche Gründe sind: steigende Lohnkosten, fehlende Verfügbarkeit von Mitarbeitenden, Miniaturisierung bei den Kabeln sowie aus Qualitätssicherungsgründen benötigte Rückverfolgbarkeit einzelner Prozessschritte.
Attraktive Dividendenrendite
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 16. April 2019 aufgrund des erfreulichen Ergebnisses 2018 eine Dividendenerhöhung von CHF 6.50 auf CHF 7.00 je Aktie. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 52.0%. Trotz momentan sehr hohen Investitionen in die geplante Kapazitätserweiterung erfüllt Komax ihre strategische Zielsetzung, die eine Ausschüttungsquote von 50–60% vorsieht. Von den CHF 7.00 werden CHF 0.80 je Aktie aus Kapitaleinlagereserven ausgeschüttet und werden somit für natürliche Personen in der Schweiz, die Aktien im Privatvermögen halten, steuerfrei sein. Die Dividendenrendite (berechnet auf den Jahresschlusskurs 2018 der Komax-Aktie) beträgt attraktive 3.0%.
Veränderung im Verwaltungsrat
Nach 14 Jahren im Verwaltungsrat, davon die letzten fünf Jahre als Vizepräsident, hat sich Daniel Hirschi entschieden, sich an der Generalversammlung 2019 nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stellen. Für sein jahrelanges Engagement für Komax danken ihm der Verwaltungsrat und die Gruppenleitung herzlich. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung Dr. Mariel Hoch als neues Mitglied des Gremiums vor. Sie fokussiert in ihrer beruflichen Tätigkeit vor allem auf Themen im Bereich M&A-Transaktionen und berät kotierte Unternehmen in gesellschafts- und börsenrechtlichen Angelegenheiten.
Ausblick
Die Komax Gruppe sieht sich weiterhin auf Kurs bei der Umsetzung der Strategie 2017–2021 und ist zuversichtlich, die ambitionierten Ziele zu erreichen. Das Geschäftsjahr 2019 wird jedoch sehr herausfordernd. Unterschiedliche wirtschaftliche und politische Faktoren in den einzelnen Regionen führen insbesondere in der Automobilindustrie momentan zu einer starken Verunsicherung. Dies hat zur Folge, dass die Kunden viele Investitionsentscheide verschieben und wir von unserer gut gefüllten Projektpipeline zurzeit nicht profitieren können. Da der Druck jedoch weiterhin hoch ist, die Automatisierung zu erhöhen, erwarten wir, dass diese Abschwächung vorübergehend ist und sich die Situation im Verlauf des Jahres verbessern wird. Trotz der temporären Schwächephase werden wir deshalb auch 2019 stark in Forschung und Entwicklung sowie in die Digitalisierung investieren. Aufgrund des unerwartet schwachen Bestellungseingangs in den ersten zwei Monaten 2019 gehen wir im 1. Halbjahr 2019 von einem markant tieferen Ergebnis aus als im Vorjahr, als wir ein Rekordergebnis erzielt haben.
Freundliche Grüsse
Dr. Beat Kälin
Präsident des Verwaltungsrats
Matijas Meyer
CEO
7. März 2019